#fünffragenamfünften im fünften Monat des Jahres. Also 5-5-5. Ja, da hat sich Nic wirklich etwas einfallen lassen. Zum Start in den neuen Monat gibt es wie üblich ein paar Random Facts zu mir.
Die fünf Fragen am Fünften kennt ihr mittlerweile schon. Seit Jahresanfang gibt es im Blog „Luzia Pimpinella“ von Nicole immer wieder etwas zum Nachdenken. Oftmals mit einem Twist, den man selbst gar nicht so auf dem Zettel hätte. Mit welchem Promi man gerne einmal feiern würde. Wie es um das eigene Entschuldigen steht. Was das 16-jährige Ich von einem heute halten würde. Derlei Fragen. Und das finde ich gut. Ich mache seit Januar mit und freue mich über jede neue Runde. So auch im Mai, während ich parallel gerade auf der re:publica in Berlin rumturne.
#fünffragenamfünften: Die Mai-Edition
- Würdest du einen Teil deiner Intelligenz gegen ein sensationelles Aussehen eintauschen?
- Wann hast du zuletzt einen Sonnenaufgang betrachtet?
- Wenn du zurückdenkst, welcher deiner Geburtstage hat dir am besten gefallen?
- Was entscheidet beim ersten Kennenlernen, ob dir jemand sympathisch ist oder nicht?
- Was machst du an einem Tag, der einfach nur für’n Arsch ist? Also, um dich aufzumuntern?
Würdest du einen Teil deiner Intelligenz gegen ein sensationelles Aussehen eintauschen?
Klare Sache: Nein. Denn egal wie toll man nach so einem Tausch ausschauen würde, das ist jedes Mal vergänglicher als den Grips, den man da oben drin hat. Und solange mir niemand einen Deal im Stile des Bildnis des Dorian Gray garantiert, um bei ewiger Jugend die Zeit zu finden sämtliches Wissen ansammeln zu können, um das wiederum sinnig einzusetzen, bin ich nicht interessiert. Was mir an meinem Körper jetzt nicht gefällt, obliegt meiner ureigenen Einstellung zu ihm. Ja, hier und da ist ein Pfund zu viel, die Haarlinie verschiebt sich und das Knie ist auch 16 Jahre nach der Verletzung beim Basketball nicht mehr so wie früher … Aber ich esse zu gern, als dass ich was Leckeres nicht probiere, weiß wie mein Papa und Opa später aussehen, um mich schon jetzt damit zu arrangieren, und beim Sport muss ich es nicht übertreiben, um trotzdem was für mich zu tun. So einfach ist das.
Wann hast du zuletzt einen Sonnenaufgang betrachtet?
Das bezieht sich wahrscheinlich auf die romantisch-fluffige Variante, in der man sich wirklich die Zeit dafür nimmt. Wo man sich in aller Ruhe ganz bewusst hinsetzt, die Welt an sich vorbeiziehen lässt und der Sonne zusieht, wie sie aufsteigt. Ganz ehrlich? Ich wüsste nicht, wann es das letzte Mal so war.
Als Frühaufsteher und Berufsreisender kriege ich allerdings eine Menge Sonnenaufgänge mit. Auf dem Weg zur Arbeit. Im „Red Eye“-Flieger in aller Herrgottsfrühe. Am Wochenende im besten Fall, weil mich die Sonnenstrahlen durch die Vorhänge wachkitzeln, was schön ist, aber kontraproduktiv, wenn ich einmal doch ausschlafen will.
Wenn du zurückdenkst, welcher deiner Geburtstag hat dir am besten gefallen?
Oh, meine Geburtstage. Schwieriges Thema. Ich bin kein Fan davon. Das Aufhebens um meine Person ist nicht meins. Nicht, dass es mir vollends zuwider wäre. Natürlich ist es schön, wenn einem an diesem einen Tag im Jahr besonders viel Zuneigung zu Teil wird. Es ist für mich nur kein Anlass zu Feiern, wie es andere tun. Wenn ich meine Lieben um mich haben möchte, dann gelingt das im besten Fall auch ohne die Geburtstagskarte ausspielen zu müssen. Denn – und das ist ebenfalls ein Grund, warum ich meinen Geburtstag nur ungern feiere – es fehlt bei so vielen Leuten, die nur wegen einem kommen, immer an der nötigen Zeit, um mit ihnen zu reden und ausreichend zu würdigen, dass sie sich ihrerseits die Zeit dafür nehmen. Am Ende der großen Feiern ist das schlechte Gewissen dann immer ein fader Beigeschmack. Und man sollte sich nicht wegen seines Geburtstags schlecht fühlen. Dann sollte man doch lieber angemessen damit umgehen. Das lerne ich so langsam auch.
Dem zum Trotz muss ich aber sagen, dass mein 30. Geburtstag vor zwei Jahren Dank einer ganz wundervollen Person, die sich liebevoll um so vieles gekümmert hat, ein wirklich tolles Ereignis war. Denn wenn alles stimmt, mit den richtigen Leuten, der richtigen Erwartungshaltung (und fantastischem Essen), dann macht auch mir das Geburtstagfeiern Spaß.

Was entscheidet beim ersten Kennenlernen, ob dir jemand sympathisch ist oder nicht?
Ich könnte mich jetzt auf Äußerlichkeiten beschränken, um die Klassiker wie tolles Lächeln, strahlende Augen oder das Gesamtpaket der positiven Ausstrahlung zu benennen. Aber das wäre langweilig. Tatsächlich gibt es für mich zwei ganz konkrete Punkte, die darüber entscheiden, ob ich jemanden sympathisch finde oder nicht.
Erstens: Wie geht diese Person mit ihren Mitmenschen um? Zweitens: Wie geht die Person mit ihren kleinen (und großen) Lastern um?
Was Punkt Nr. 1 betrifft, gibt es für mich nicht vieles, das unsympathischer wirkt als unhöfliches Benehmen. Erst recht gegen Mitmenschen, die anhand einer vorliegenden Situation in einer schwächeren Position sind. Leute, die sich gegenüber Servicepersonal in einem Café oder Restaurant daneben benehmen und diese blöd anmachen, zum Beispiel. So schlecht der eigene Tag auch sein mag, es gibt für mich nur wenige Gründe, das an anderen auszulassen, die nichts dafür können. Erlebe ich so etwas beim Kennenlernen, dann ist die betreffende Person auch schon recht schnell unten durch.
Die kleinen und großen Laster sind hingegen die eigenen Schwächen, mit denen man trotz allem ganz souverän umgehen kann. Ob jemand raucht, sich aber die Mühe macht sein Gegenüber dabei nicht vollzuqualmen bzw. vorher fragt, ob es okay wäre sich eine Zigarette anzustecken. Wie jemand darauf reagiert, wenn man sich gegen Mittag schon einen Gin Tonic bestellt (ja, das mache ich zuweilen, einfach um zu sehen, was beim anderen im Kopf vorgeht). Wie charmant man sowas dann auflöst, interessiert mich.
Die meisten Dinge kann man beim Umgang mit Mitmenschen wie auch den eigenen Schwächen mit einem Lächeln lösen. Wer dazu in der Lage ist, punktet bei mir.
Was machst du an einem Tag, der einfach nur für’n Arsch ist? Also, um dich aufzumuntern?
Ich tue Dinge, die mir gut tun. Das kann ein Spaziergang sein, weg von dem Elend, das mich gerade nervt. Oder einen meiner Lieblingsfilme gucken. Ein Impulskauf von meiner Wunschliste der kleinen Dinge, die ich sowieso möchte, um mir etwas zu gönnen. Essen gehen. Ein Drink (unabhängig der Tageszeit – siehe Gin Tonic zum Mittag –, auch weil es mir bei sowas dann auch egal ist, was andere dann denken, wenn es meine Laune ist) …
Absolut zuverlässig ist aber ein ebenso einfaches wie effektives Mittel: Eine Umarmung. Seit ich mich im Studium eher aus Interesse denn Notwendigkeit damit beschäftigt habe, welche Wirkung eine längere Umarmung durch den ausgeschütteten Hormon-Cocktail schon auf das Gehirn hat, versuche ich bei schlechter Laune einfach jemanden zu finden, den man umarmen kann. Meine Kollegen sind zum Glück zum Großteil selber allesamt Umarmer, die bei miesen Tagen ihrerseits auch zu mir kommen. Das hilft ungemein, um das emotionale Gleichgewicht wiederherzustellen.
Spannend … so viel Zeit und Platz zum Beantworten der Fragen habe ich mir bis jetzt wohl noch nie gelassen. Schon interessant anzusehen, was die Fragerei so mit einem macht. Ein Grund mehr, das fortzusetzen. Wir lesen uns dann Anfang Juni wieder dazu.
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Das Bild im Header spiegelt meine Einstellung zu vielen Fragen im Leben ganz gut wieder: Kann ein Drink die Situation besser machen? Vielleicht nicht besser, aber schlechter in den seltensten Fällen. Dann kann man sich auch was gönnen. So wie in diesem Fall, letztes Jahr während des Portugal-Urlaubs, als wir über diese fantastische kleine Außen-Bar „Topo Chiado“ nahe dem Elevador de Santa Justa fanden. Meine Güte, haben die tolle Gin Tonics gemixt!